Freiburg : Schloss Léchelles (en français)

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Das Schloss der Familie von Gottrau

Ab dem Ende des 16. Jahrhundert besass die Familie von Gottrau ein Grundstück in Léchelles. Die mageren Quellen, die sich auf die Geschichte der Herrschaft beziehen, erklären, dass Francois-Stein-Nicolas von Gottrau (1705-1770) das bestehende Gebäude restaurieren, oder auch weitgehend wieder aufbauen liess - vielleicht Im Hinblick auf seine Ehe mit Marie-Françoise von Reynold in 1743. Die Hauptetappen der politischen Karriere von Pierre von Gottrau waren seine Wahl in den Gemeinderat von Freiburg in 1727, die Wahl im Rat der Sechzig und seine Nominierung zum Gemeindekanzler in 1742, dann seine Beteiligung in den Geheimdienst in 1745 und als Vogt von Attalens in 1762.

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Das Schloss Gottrau erweist sich als eine Konstruktion mit zwei Stockwerken auf einem verlängertem Grundriss und ein Halb-Walmdach mit Vordach. Fast ohne jeden Rhythmus und ohne irgendeine plastische Verzierung, würde das Schloss den Eindruck einer bescheiden ländlichen Architektur geben, wäre es nicht für die östliche Mauer, dessen Trompe-l’oeil (Augentäuschung) Malereien es in eine barocke Fassade verwandeln. Für diese Arbeit bediente sich von Gottrau dem Rorschacher Maler Melchior Eggmann (geboren in 1711), dessen Talent er erkannte, als er die Malereien der Decke des Sommerspeisesaals im Augustiner-Kloster (1748) in Freiburg betrachtete.

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In Léchelles verstecken die Trompe-l’Oeil Malereien die Fassadenunregelmässigkeiten sehr geschickt: der Eingang der östlichen Vorderseite war leicht versetzt, und um eine gelungene Augentäuschung zu kreieren, dass dieser sich wieder in die Achse eingliedert, hat der Künstler in Verlängerung der echten Tür eine zweite identische Öffnung gemalt. Dann hat er die Gesamtheit mit einem kostbaren Tor mit Kolonnen und nachgeschnittenen Hauptgesimsen eingerahmt. Dem krönte er mit den Wappen der Gottrau und Reynold. Eine Fassadentreppe, die vollkommen in diese vorgetäuschte Architektur integriert wurde, täuscht den Betrachter zusehends. Die vier Fenster des Erdgeschosses und des ersten Stockwerkes zeigen auch Elemente gemalter Architektur mit Zierleisten und Volutengiebel.

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Im Dach-Stockwerk "trägt" ein Vorsprung in Trompe-l’Oeil zwei Fenster, die Dachluken simulieren Flachenböden. In der Südseiten werden die Tür, die zum Vorzimmer und jene die zum Keller öffnet, in eine architektonische Zusammensetzung mit toskanische Kolonnen und Giebeln mit allegorischen Figuren bevölkert und aus Putti integriert: es ist eine weitere Augentäuschung, das die Höhenunterschiede der zwei Türen kompensiert. Die Malerei der nördlichen Fassade kontrastiert mit dem Rahmen der doppelten Tür, und wird von frivoleren Formen und Rokoko Inspiration geschmückt. Vor diesem Mandat in Léchelles hatte Melchior Eggmann bereits die Gelegenheit gehabt, sein Talent an der Fassade zu beweisen.

Tatsächlich führte er in 1740 im Brandenberg-Haus (Sankt Oswaldgasse in Zug) die Malereien aus, die - wie in Léchelles - die Asymmetrie einer Fassade aus der spät Gotischen Periode durch die Illusion der Optik schmückten.

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Bibliographie

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