Zug Schloss Steinhausen- Zoug Le château Steinhausen


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DER BERG, DAS SCHLOSS UND SEINE BESITZER

Die Steinhuser

Rigiblick, Punkt 445 Meter über Meer, ein aus Moränen aufgebauter Hügelzug - er präsentiert sich auffallend als der Berg des Ortes, der Berg schlechthin, doch mit respektvollem Abstande von der Rigi, so etwa, dass er die Sicht von Zug her bestimmt, wo man die hinter ihm liegenden Güter zum Teil seit altem als Hinterberg bezeichnet, nicht etwa als den hintern Berg, sondern das hinter dem Berg Liegende. Die Namenbildung mit entsprechender Betonung des zweiten Gliedes wiederholt sich gleich in Baar: nicht die hintere Burg, sondern der Weiler hinter der (Baar)burg, oder in Unterägeri der Hinterwald und die Hinterwiden, Güter hinter dem Wald und hinter der Widen.

Dass diese Kuppe der passende Standort für ein herrschaftliches Verwaltungszentrum war, leuchtet ohne weiteres ein, auch wenn bis jetzt etwa durch Grabungen keine Spur davon bekannt ist. An einen Landadel ist nicht zu denken. Doch hat es ein beachtenswertes bäuerliches Geschlecht Steinhuser in den Jahren 1300 bis 1500 gegeben. Konrad tritt mit einer Kernenstiftung in Zug auf, 1318 in der Gegend Rossau-Mettmenstetten. Johann ist 1336 Ratsmitglied der noch österreichischen Stadt Zug, desgleichen 1344 Walter, der das Burgrecht des Klosters Kappel in dieser Stadt bezeugt. Walter und Hemma sind sodann die Eltern der öfters genannten Schwester Katharina der Schwesternsammlung bei St. Michael in Zug. Von ihr berichtet auch das Jahrzeitbuch, da sie an diese Kirche eine Stiftung errichtete und dafür eine Gült auf das Vaterhaus bei der Liebfrauenkapelle einsetzte. Ursula war mit dem Zürcher Rudolf Netstaler verheiratet, deren Tochter Verena 1462 bis 1494 als Abtissin dem Kloster Frauental vorstand. Der Baurodel von St. Oswald nennt ergänzend die ganze Familie: die weitere Schwester Regula in Frauental, den Konventherrn Rudolf in Kappel und den Pfrundherrn Hans Netstaler in Cham. Diese Mutter wie die übrigen gehörten einer Familie an, die man auswärts nach dem Dorf Steinhausen benannte und vermutlich noch das eigentliche Steinhaus vor Augen hatte. Vereinzelte Träger dieses Namens nennt auch um 1333 das Urbar der Propstei Zürich in Albisrieden. Doch werden diese letztern nach einer der nahen Burgen auf dem Albis benannt worden sein.

Ob auf Steinhausen in diesem Sinne ein Posten des Vogtzinsurbars von 1570 Bezug nimmt, ist nicht zu sagen. Bemerkenswert ist immerhin der Besitzer Fridli Bucher mit einem Zins von seiner Weide im Turn, dem nachher Hans Hiltbrunner von Bibersee folgt. Offenbar stammte auch Bucher von dort, denn Gottfried Bucher von Bibersee fiel schon 1388 im Gefecht an der Reuss und Fridli wäre hier die Kurzform von Gottfried. Dann aber müsste dieser Zinsposten der Weid auf einen Turm in der Gegend von Bibersee oder Oberwil (Hof) hinweisen.


Die Situation der Burg

Trotzdem haben wir die urkundliche Nachricht von einem festen burgartigen Bau im Mittelalter, einem Schlosse oder Schlössli nach der volkstümlichen Ausdrucksweise, das im heutigen Schlossberg weiterlebt. So, wenn 1452 vom Schlossgraben die Rede ist, der aber im Riede liegt und dem Schlossbesitzer gehört. Mehrere Male um 1500 verrät die Bezeichnung Zwingolf direkt eine eigentliche Burg, nach Wörterbüchern so viel wie Zwinger, der unbebaute Platz zwischen der niedrigen Vormauer und der beherrschenden Hauptmauer, sodann der starke Befestigungsturm im Mauerring oder Burghof. So sind auch einzelne Burgnamen zu verstehen, wie die Inselburg Zwingen im Birstal. Zwingolf nannten weiter die alten Giswiler an der Brünigstrasse den heutigen Standort ihrer Pfarrkirche auf einem Hügel, mit dem frühern Burgstall der Herren von Hunwil. In unserem Falle muss diese Anlage den ganzen Boden nördlich des Rigiblick eingenommen haben.

Glücklicherweise ist die Situation aus einer Hauschronik, heute im Besitze der Missionare von Maria-Hilf, ziemlich abzuklären. Sie stammt aus dem Besitze der frühern Schlosseigentümer. Was hier unter Schloss verstanden wird, ist ein heutiger Bau, dessen Untergeschoss durch drei runde Tore zugänglich ist und bis 1876 einen eichenen Trottbaum und einen Weinkeller umschloss, dem zunächst ein gewöhnlicher Speicher mit Holzhütte aufgesetzt wurde. Letztere mussten damals einem eigentlichen gemauerten Hause weichen. Gleichzeitig mit den letzten Weinstöcken war auch der Trottbaum verschwunden (Haus Nr. 1, jetziger Besitzer Meyer).

Etwas westlich davon, etwa fünfzehn Meter entfernt, stand das Wohnhaus der Besitzer. Es barg in seinem Innern einen aus Kalk gemauerten Turm, der einst durch einen unterirdischen Gang mit dem Haus Nr. 1 verbunden gewesen sein soll. Der Turm kam erst zum Vorschein, als das Haus wegen Familienzwist zwischen den Stiefbrüdern Landammann Philipp und Jakob Meyer 1874 abgebrochen werden musste (Haus Nr. 2).

In südlicher Richtung davon, an der Stelle des Missionshauses Maria-Hilf, führte Landammann Philipp Meyer für sich 1868/69 ein Wohngebäude mit flachem Dach und einer Zinne auf, die später umgebaut wurden (Haus Nr. 3).

1872 brachte nun einen internen Besitzerwechsel, indem Jakob Meyer das letztere Haus Nr. 3 und etwas Rebgelände erwarb, während Philipp Meyer die Häuser Nr. 1 und 2 verblieben. Der Käufer gab sich phantastischen Ideen hin, indem er seinem Hause den hochtönenden Namen Kurhaus Rigiblick gab und eine Gastwirtschaft führte. Doch war ihm der alte Baubestand ein Dorn im Auge. Da er befürchtete, das alte Wohnhaus mit dem hohen Turm könnte das Ansehen seines Kurhauses beeinträchtigen, verlangte er von seinem Bruder den Abbruch beider Objekte. Philipp Meyer hatte damit allerdings keine Eile, weshalb es Jakob kurzerhand an einem heissen Sommertage in Brand steckte. Vom Heuet weg mussten die Leute zum Löschen anrücken, was ihnen auch gelang. Nun erfolgte der Abbruch unverzüglich 1876 durch Zimmermeister Melchior Rüttimann. Mit dem gut erhaltenen Holz, mehreren Fensterstöcken und Türpfosten entstanden zwei neue Häuser im Dorf, die später an den Hydrauliker Johann Schlumpf übergingen. Beide Hauser gehören zu den heutigen Werkstätten der Firma Joh. Schlumpf AG.

Baugeschichtliches und ältere Besitzer

Mit der Abklärung dieser Baugruppe sind wir indessen der Reihenfolge der Besitzer und anderem zuvorgekommen, so dass auch noch Baugeschichtliches nachzuholen bleibt. Schon bald nach 1500 teilten sich in den Besitz des Berges die seit 1422 bezeugten Weber von Steinhausen (auf dem Zwingolf), ein Hans Eigenherr und die angesehenen Schönbrunner von Zug. Wie anderwärts, erwarben jetzt emporgekommene Bürgerfamilien alte Herrensitze, so in Cham und Steinhausen die Stadtzuger Schönbrunner und Kolin. Es waren im Feld und in der Politik gewandte, aber auch vermögliche Männer, Vögte und Offiziere.

Heinrich III. Schönbrunner-Schell, des Rats und Obervogt, gest. 1528, kaufte bereits 1501 das Gut am Schlossberg, wo ihm spätestens 1528 der Sohn, Landvogt Heinrich IV. Schönbrunner- Iten, folgte, der dann auch St. Andreas erwarb und dieses dem Neffen Georg Schönbrunner-Wyss überliess. Noch lange lebte Heinrich Schönbrunners Andenken nach. Da er viel im Felde war, hiess er im Volksmunde einfach der Landsknecht. So behielt die Landsknechtenmatt östlich des Lätten bis in dieses Jahrhundert ihren Namen. Ritter Georg Schönbrunner-Wyss dagegen, sein Neffe, war noch 1568 städtischer Obervogt in Steinhausen.

Im Jahre 1550 musste ein erheblicher Umbau stattgefunden haben, wie noch ein Türsturz mit dieser Jahreszahl festhält. Darauf nimmt der gelehrte Stadtschreiber Renward Cysat von Luzern Bezug, wenn er gegen 1600 zu melden weiss: Item das Schloss zu Steinhausen ist bei Menschengedenken wieder erneuert und gebauen, jedoch in geringerem Masse. - Wenn nun das Schloss um 1550 in kleinerem Umfang neuerdings aufgebaut wurde, muss hier wahrscheinlich Bannerherr Wolfgang Kolin dahinter gewesen sein.

Schon 1543 baute Wolfgang Kolin das Zuger Hotel Ochsen in der heutigen Gestalt. Vor dieser eindrücklichen Front erinnert an ihn das Standbild auf dem Brunnen des Kolinplatzes, die Figur des in Rüstung und Stellung ins Feld ziehenden Bannerherrn. Ein besonderes Stück, das nach Steinhausen weist, ist die von ihm 1552 gestiftete, heute im Schweiz. Landesmuseum aufbewahrte Scheibe. Der Zuger Historiker Beat Fidel Zurlauben notierte noch ihren frühern Standort, für den sie offenbar bestimmt war; er hatte sie nämlich auf seinen Entdeckerfahrten in Steinhausen gesehen. Wie es damals Brauch war, stifteten namhafte Personen in neue Gebäude solche Denkstücke aus den Werkstätten der zugerischen Glasmaler. Die Scheibe stellt die biblische Szene Judiths mit dem getöteten Holofernes dar. Sie entsprach durchaus dem damaligen Zeitgeschmack, weniger jedoch dem heutigen.

Wolfgang Kolin Gatte der Veronika Müller von Zug, starb 1558 und hinterliess das Schloss jedenfalls seinem Bruder Hans IV. Kolin, denn dieser besass es 1567 laut Verzeichnis der Hausgerechtigkeiten. In dritter Ehe hatte dieser Veronika Villiger geheiratet, mit der eine ungeklärte Beziehung zur Zuger Familie Villiger hinübergeht. Am 4. Oktober 1620 verstarb dann Veronika Kolin als Ehefrau eines Markes Villiger.

Ihr Sohn war Leutnant Lazarus Villiger, des Rats in Zug

Von ihm berichtet ein Sühnevertrag von 1591 des Bürgerarchivs Zug, mit den Verwandten des Peter Eschmann, den er nicht vorsätzlich getötet hatte, darum nur zu einer Jahrzeit verhalten wurde. Er muss den Kolin gefolgt sein und hat sich als weiterer Bauherr an der Nordseite mit den drei Toren des Trottenkellers verewigt. Anders als Birchler, Kunstdenkmäler, diese Partie deuten konnte, erwies sich ein jüngerer persönlicher Augenschein. Das mittlere Tor zeigt zunächst oben in barocken Zügen die Initialen LF, wobei Villiger, wie vielfach in den Pfarrbüchern, mit F geschrieben ist, darunter L MR 1608, dann unter diesen Buchstaben zwei einander zugeneigte Tartschen:

1. unter eingezogener Spitze der Rumpf eines Rindes, oben beseitet von zwei Kleeblättern;
2. unter eingezogener Spitze der Rumpf eines Einhorns, oben beseitet Voll zwei T.

Uber dem dritten Tor von links: F MR 1615, darunter die gleichen, doch weniger gewandt gehauenen Wappen.
Villiger hatte ausserdem 1602 und 1605 zwei Scheiben gestiftet, mit dem Stammbaum Jesse und auf den Namen Lazarus anspielenden biblischen Darstellungen, deren eine sich in der englischen Sammlung Nostell Church befindet.
Auch dieses Wappen, auf beiden Scheiben gut erhalten, deckt sich mit dem oben beschriebenen, ist aber anderwärts nicht vorhanden.
Das Frauenwappen gilt offenbar seiner Frau M(arie) Reidhaar, einer Baarer Bürgerstochter, die vor dem Jahre 1636 gestorben sein musste, da Lazarus Villiger damals ein zweites Mal heiratete. Das redende Wappen der Reidhaar erklärt sich aus dem gewundenen, eben Reithorn des Fabeltieres.
Überdies gab Leutnant Lazarus Villiger seiner kirchlichen Verbundenheit Ausdruck, indem er den Ertrag des Zehntenweins auf dem Schlössli an die Kirche St. Oswald vermachte, damit er am Feste des hochgefeierten Kirchenpatrons unter die Pfrundherren verteilt werde. Einen ebenfalls nach Zug gestifteten Kelch verzeichnet weder Kaiser noch Birchler.

Einheimische Besitzer

Noch bevor dieser bemerkenswerte Mann 1642 starb, ging der alte Besitz an die Gemeinde über. Der 1639 datierte Kaufvertrag um 20 000 Gulden mit Untervogt, Geschworenen und der ganzen Gemeinde im Steinhauser Esch umfasste, wie der formelreiche Wortlaut heisst: Haus, Hofstatt, Scheuer, Speicher, Acker, Matten, Reben und Rebgestell, Wunn, Weid und Weidgang, Dach und Gmach, Grund und Grat, Steg, Weg, Stück und Stein, Aus- und Einfahrten, Zirk, Hag und Marchen, mit allem Vieh, Schiff und Geschirr, ausgenommen zwei Kühe, sodann 3 Schweine, 15 Eimer, 2 kupferne Mutten, Hausrat, Küchengeschirr und Bettgewand. Vogtzins auf der Kuppelmatten 2 Viertel dritthalb Vierling. Auf der früher Hans Kueni gehörenden Matte, auf dem alten Hof, desgleichen auf dem Twerenacher, auf der Riedmatt, Landsknechten- und anderen Riedmatten.

Die Hausheer, Meyer und andere Besitzer

Schon kurze Zeit darauf folgte Untervogt Zacharias Rüttimann-Bösch, dessen Familienleben dazu führte, dass er mehrmals vor dem Stadtrat zu erscheinen hatte. So fiel bei seinem Tode 1644 der Hof statt an die Familie wieder an die Gemeinde zurück. Erst 1692 sitzt Hans Josef Hausheer darauf, der vier Jahre früher Verena Hildebrand von Bibersee in die Ehe geführt hatte.
Wohl gleichzeitig muss ein neues Haus gebaut worden sein. Kirchmeier Hans Josef nahm nun mit seinem Bruder Franz Paul 1699 die Teilung in folgender Weise vor: er selbst mit einem Hausstande von acht Kindern bezog das neue Haus mit dem Trottenkeller unter dem alten Schloss und Scheuer gegen dem Höfli, während der Kirchmeier Franz Paul das alte Haus mit Tränkweg vom Malzachbaum bis zum Sod übernahm, so nach dem Hypothekenbuch.
1729 verkauften die Töchter des inzwischen verstorbenen Vaters Franz Paul Hausheer das halbe Haus und Höfli und Hausmatt von drei Jucharten um 4250 Gulden an ihren Schwager Beat Jakob Meyer von Lindencham, wobei sie der überlebenden Mutter das Haus- und Holzrecht einräumten. Auf diese Hausheer und Meyer nahmen zwei früher noch im Hause Meyer vorhandene blauweisse Ofenkacheln Bezug, die eine von 1726 mit F P HH (Franz Paul Hausheer), die andere von 1759 mit der Aufschrift: Jacob Meyer und Beat Caspar Meyer Gebrüdere, beschrieben.

Die Stammfolge dieser Meyer vom Schloss ist folgende:

I. Beat Jakob Meyer-Hausheer, gest. 11. April 1 68o.
II. Beat Kaspar, Ehe in Cham mit einer Schicker, gest. 7. Dez. 1794. Sein Bruder Johann Jakob zog ins Erli, wo die Meier bis 1874 verblieben und dort den Hofnamen Schlössler hinterliessen.
III. Jakob Karl, verehelicht Villiger, 1775-1852.
IV. Johann Josef, verehelicht Jans und Baumann, 1811-1853.
V. Philipp, verehelicht Rüttimann und Bossard-Weiss, 1842-1909,Landammann und Ständerat.
VI. Josef, verehelicht Ottiger, 1864-1925.
VII. Philipp, verehelicht Riedweg, geb. 1902, verpachtete anfangs Mai 1967 die Liegenschaft und zog nach Mühlau, Waldegg.

Meyers Haus Nr. 3

Philipp Meyer erwarb den Schlosshof als Zwanzigjähriger 1862. Die Pflege des Hofes holte unter ihm noch einmal völlig auf nach den misslichen Erfahrungen mit dem Bruder Jakob. Bevor er den Rigiblick erbaute, hatte er sich mit einer zehn Köpfe zählenden Kinderschar im "alten Schloss" über dem Trottenkeller eingerichtet. Ausser den Gebäuden gehörten zur Liegenschaft vier Kammern Weinreben des Namens Alten nach einem frühern Besitzer, 15 Jucharten Wiesland, sodann Ackerland Hinter und Vorder Grueben 6 Jucharten, Abraham-, lsaak- und Grabenacher, endlich der Hof im Hinterberg mit 32 Jucharten, Weidmatt, Sodhüsli- oder Leilochacher und Neufundlandacher. Jedenfalls waren auch die 1738 erwähnten Wassermatt, Rauchmatt und Sennweid verblieben. So war der weitsichtige Verwaltungsmann auf eine bedeutende Vermehrung des Schlosshofes bedacht.

Doch nahmen nun die Handänderungen auf dem Rigiblick zeitweise einen Verlauf, der keineswegs seiner eher traditionellen Natur entsprach. Nach dem Abschied seines Bruders vom Rigiblick kaufte Philipp Meyer die dortige Liegenschaft 1876 wieder zurück, vermietete das Haus an Schreinermeister Johann Schlumpf und bewohnte es schliesslich wieder selbst während seiner magistralen Tätigkeit von 1889 his zum Tode 1909.

Jüngste Besitzer des Rigiblick

Noch im gleichen Jahre 1909, nur drei Monate nach dem Tode Philipp Meyers, erwarb das Haus ein Reichsdeutscher, Paul Rüegg von Oberursel nördlich Frankfurt, mit seiner Frau Marie Karolina Muschak. Ein Emil Winkler von Männedorf war offenbar als Vordermann beteiligt. Die Sache war gross aufgezogen als Kneippbetrieb mit Sanatorium und Wandelhallen, dem auch ein Barackenbau diente, dort, wo heute der zweite Bau von 1933 der Missionare steht. Kurdirektor Rüegg verschaffte sich überdies bei den Einheimischen eine Kundschaft als erfolgreicher Naturarzt. Von weiterher dagegen fanden sich hier Pietisten zu einer kleinen Gruppe zusammen. Ein noch erhaltener Prospekt verrät die Wortreiche Propaganda dieses ortsfremden Unternehmens, das 1919 die Hand wechselte, als Rosa Stuber von Gossliwil SO Einsitz nahm. Sie betrieb eine Pension für weibliche Gäste und gab ihr den neuen Namen Maria-Hilf.

Zum guten Ende brachte schon das Jahr 1920 neue und sesshafte Bewohner auf Rigiblick, als die rheinländische Missionsgesellschaft vom Göttlichen Wort, die sogenannten Steyler Missionare, Einzug hielt, heute noch mehr als früher eine willkommene Aushilfe in der Pfarrseelsorge.

"Die Gemeinde Steinhausen" von Albert Iten, im Auftrag der Bürgergemeinde Steinhausen geschrieben, März 1970

Bibliographie

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