Schloss Lully (en français)

Lully
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Das Dorf Lully bildet eine kleine Herrschaft, dessen Rechte ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den Händen der Familie Mayor, die sich in Morges etablierten, die ebenfalls in 1779 die Baronie von Montricher erwarben und folglich den Familiennamen von Mayor de Montricher trugen.

Das Schloss Lully erscheint auf einem Plan von 1775, weniger verlängert als heute, aber umgeben von der Mehrzahl der Abhängigkeiten, die wir noch heute sehen.David-Louis-Samuel Mayor de Montricher liess gegen 1782-1784 wichtigen Umbauten vornehmen, die praktisch die Länge des originalen Gebäudekörpers verdoppelten und eine vollständige Erneuerung der Fassaden, die damals mit einem sehr gepflegten Dekor aus skulptierter Molasse ausgestattet werden, bedeuteten. Dieser selbe Eigentümer erneuerte das Wesentliche der inneren Einrichtung. In 1840 gelangte das Eigentum an Jean-Charles-Louis, dann an Auguste Mayor (1855), dann wurde es von seiner ältesten Tochter geerbt, Sophie-Lucy, die William Cuénod heiratete; diese erhielt den gesamten Besitz in 1899. Ihr Enkel, der bekannte Tenor Hugues Cuénod, ist heute der glückliche Eigentümer.


Dieses Gebiet bildet ein architektonisches Juwel der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, insbesondere die sehr fein ausgearbeiteten Fassaden des Haupthauses. Der Architekt ist leider unbekannt, selbst wenn einige Stilistikelemente entfernt an den Architekten Abraham Fraisse erinnern. Das Schloss Lully nimmt allerdings ein ganz besonderes Interesse für seine Erhaltung im Originalstil, da das Gebäude in derselben Familie geblieben ist; intakt. Das Meisterhaus und seine Abhängigkeiten sind nicht nur architektonisch wertvoll, sonder auch seine Ausstattung und innere Einrichtung.

Das Schloss besteht aus einem verlängerten Volumen, mit Mansardendach, sowie reichlich verzierte Fassaden; seine Aufteilung und innere Einrichtung entsprechen dem Wiederaufbau des letzten Viertels des 18, Jahrhunderts. Die Küche und ihre beigefügten Räume haben eine bemerkenswerte Echtheit beibehalten: man sieht dort einen Gemüsegarten aus Molasse und unter dem ausgedehnten Kamin befindet sich eine Gusseisenplatte aus 1782, zweifellos gegossen in Franche-Comté und geschmückt mit französischen Wappen. Die Gesamtheit der Aufenthaltszimmer enthalten zahlreiche Porträts der Familie Mayor de Montricher, von denen einige von den Malern Barthelemy und Jean-François Guillibaud (datiert 1736 und 1744) stammen. Der grosse Salon besitzt Bilder, die präromantische Landschaften zeigen; diese von 1784 datierten Werke sind von Louis Auguste Brun (1758-1815), ein bekannter Künstler am Hof von Louis XVI. Die grosse Treppe wird am oberen Teil der leicht drehenden Rampe mit einem sehr originalen Element ausgestattet; von einem falschen gemalten Fenster, auf dessen Fenstersims eine Katze steht.

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles