Schloss Bursinel (en français)

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Weitere Luftaufnahmen von Bursinel


Ab 1535 gehörte das Schloss Bursinel der Familie von Sacconay, das hier während drei Jahrhunderte herrschte. Man erinnert sich noch an Jean von Sacconay (1646-1729), General im Dienst des Königs von Frankreich, dann der Holländer und der Engländer. Suzanne von Sacconay, Enkelin von Jean Bernard-Ferdinand von Watteville in 1783. Das Schloss Bursinel gelangte zu dieser Familie aus Bern, die es in 1854 an Frédéric Monod von Morges weiterverkaufte. Am 17. Juli 1956 wurde das Gebiet das Eigentum einer Lausanner Immobiliengesellschaft.

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Schloss Bursinel wo sich, in 1527, das Schicksal des Waadtlandes entschied

Auf dem Gipfel eines Abhanges, der die Kantonsstrasse überblickt, zwischen Rolle und Nyon, steht umringt von Bäumen die klare Fassade eines Schlosses, das eine Hauptrolle in der Geschichte unseres Landes gespielt hat: das Schloss Bursinel. Von diesem Schloss stehen noch der viereckige Wachtturm mit Pfostenfenstern aus dem Mittelalter sowie ein langes Gebäude, das durch eine klassische Kolonnade umgrenzt wird, aus dem 18. Jahrhundert.

Die Orte, heute an einer grossen Verkehrsgabelung, waren früher gut besucht. Die römische Strasse ging direkt vor dem Schloss vorbei, wie man an den antiken Pflastersteinen bei Ausgrabungen aufgedeckt hat.

Der Saal, in dem "die Handlung " stattfand, besetzt das gesamte erstes Stockwerk dieses alten noch gut bewahrten Turms. Man fragt sich, wieso dieser noch Aufrecht steht nach den Vergeltungsmassnahmen und einer Beherrschung von 2,5 Jahrhunderten der LL. EE von Bern.

Kurze Tatsachenschilderung:

Die Lage war zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Waadtland sehr ernst. Der Herzog aus Savoyen, Karl III, begehrte die Stadt von Genf mit so viel Glut, dass er merkte, dass das Waadtland bereit war, ihm zu dienen. Doch die Genfer waren nicht geneigt, sich ihm zu neigen. In 1526 konnten sie mit Freiburg und Bern einen Vertrag abschliessen, der den Herzog aus Savoyen nur noch mehr reizte.

In der Stadt Genf gab es zu dieser Zeit zwei Parteien, die Eidgenots, die Partei für die Allianz mit den Schweizern ergriffen und die Mamelous, die im Gegenteil die Submission an Savoyen wünschten. Die erste Partei hatte Überzahl und so mussten die Mamelous fliehen, die Mehrheit davon ins Waadtland, wo sie die Noblesse anspornten, dem Herzog zu helfen, sich der Stadt zu bemächtigen. Seit langem hassten die Waadtländischen Edelmänner und Savoyarden diese Stadt von Bürgern und von Händlern.

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EIN DENKWÜRDIGES BANKETT

Im Oktober 1527, im Rittersaal des Schlosses Bursinel, versammelten sich diese Edelmänner zu einem fröhlich Bankett, wo sie viel schlechtes über der Stadt am Ende des Sees sagten. Eines von ihnen, der seinen Löffel in der Luft hieb, schrie: "So wahr ich diesen halte, so werden wir Genf schlucken."

Durch Erde blockiert, kommunizierte die Stadt nicht mehr mit den Verbündeten der Schweizer, nur über den See.

Die folgenden Jahre waren jene eines Kampfes ohne Mitleid zwischen der Liga der Ritter des Löffels und Genf. Die Liga war keine lächerliche Liga, trotz ihres Namens. Sie wurde mit Statuten und Beamten, Äbten, Prioren, usw. organisiert. Um dazu zu gehören, musste man Edelmann, Untertanne des Herzogs aus Savoyen sein und immer bei Geldstrafestrafe einen Löffel aus Gold oder Silber um den Hals tragen.

Die Liga wurde schnell mächtig und verärgerte Genf mehr und mehr unter der Leitung des Chefs Francois von Pontverre, Herr von Faucigny, der einem Jahr nach dem denkwürdigen Bankett unter den Mauern von Genf als Kopf von 700 bis 800 Männer ankam. Pontverre wurde getötet, und sein Tod brachte die Liga des Löffels in Verzweiflung, da sie wählen mussten, um den Baron von La Sarraz und dem Herrn von Saint-Martin-du-Chéne ersetzen mussten.

ZU HILFE VON GENF

In 1530 versammelte die Liga in der Nähe des Schlosses Vufflens eine Armee von fast 4000 Männer, die Richtung Genf marschierten, ausstattet mit Leitern, an Coppet vorbei und hielten vor der Stadt an, um sie zu erklimmen.
Genf nahm Bern und Freiburg in Anspruch, indem sie sich auf den abgeschlossenen Unterstützungsvertrag berief. Wie ein Strom durchqueren die Schweizer das Waadtland, indem sie alle Schlösser der Edelmänner des Löffels verbrannten, von denen sie selbstverständlich eine Liste hatten. Vom oberen Teil ihrer Wälle stellten die Genfer den Vormarsch ihrer Retter an den Feuern der Schlösser der unvorsichtigen Ritter fest.
Der Herzog aus Savoyen, der sich mit der Liga bemühte, die Stadt vor der Ankunft der Schweizer zu ergreifen, flüchtete sofort. Seit Grandson und Morat und besonders seit Marignan genossen die Schweizer Soldaten einen Ruf von kriegerischen Barbaren; so gewaltig, dass weder die Liga noch die Savoyer es wagten, sie aufzuhalten.
Während diesen dramatischen Umstände, nahm Genf Mut. Zu dieser Zeit zählte die Stadt kaum 6000 Einwohner, davon wohnte die Hälfte aus Platzmangel in den Vororten. Diese Vororte, hätten einen Angriff begünstigen können, und wurden von den Genfern abgerissen, und mit den Steinen davon erhöhten sie die Wälle, um einem neuen Angriff mit Leitern besser standzuhalten.
Inzwischen schloss der Herzog aus Savoyen einen Friedensvertrag mit den Bernern ab, der festlegte, dass das Waadtland, immer noch in Savoyarden-Hand, die Sicherheit von Genf gewährleisten müsse.
Jetzt erkennt man, wieso die verrückten Rittern des Löffels, Teil des Banketts bei Bursinel, dem Anfang der Invasion des Waadtlandes markierten, die kurz danach stattfand.
Rasend von ihrem Misserfolg in Genf und besonders wegen der Anzündung ihrer Schlösser rächten sich die Herren des Löffels, indem sie weiterhin Genf plagten. Aber, als der Herzog aus Savoyen aus Angst, das Waadtland zu verlieren, sie zurückrief, begann die Lage gespannt zu werden. Der König von Frankreich, François I, mit Savoyen entzweit, wollte seinerseits zur Hilfe von Genf kommen, da er nicht wollte, dass die Stadt savoyisch wurde. Die Berner entschieden sich dann zu handeln, um eine so mutige Stadt auf dem Hügel zu retten, und Naegeli an die Spitze einer Armee aus Bern drang in das Waadtland ein, ohne Widerstand, bis auf Yverdon, und ohne nur einen einzigen Mann zu verlieren.
Prahlereien dieser Art wurden oft nach einer gut begossenen Mahlzeit ausgestossen, und am nächsten Tag werden sie im allgemeinen vergessen. Jene von Bursinel, leider für die Banketteilnehmer, war es nicht. Im Gegenteil ging sie sofort in die Geschichte ein, weil diese Edelmänner eine Liga im Namen des Löffels gründeten, und versuchten Genf zu isolieren, indem sie jede Mitteilung mit der Aussenseite auffingen, die Bauernhöfe der Genfer verwüsteten, das Vieh wegnahmen und die Reisende plünderten.
Kein Ritter des Löffels hatte es gewagt sich zu widersetzen, noch weniger der Herzog aus Savoyen. Der in 1527 in Bursinel ausgesprochene Schwur hatte dazu geführt, den Bernern den gewünschten Vorwand zu geben, um ein weiteres schönes Land zu beherrschen, was 2,5 Jahrhunderte dauerte (1536 - 1798).

Das Unternehmen des Löffels war also endgültig ein Fehler.

Zur Zeit der Liga gehörte das Schloss Bursinel zu Sacconay. Niedergebrannt, so wie  man es vorher sah in 1530, wurde das Schloss erst im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut, wobei man den Grundriss des gotischen Wachtturmes mit seinem Rittersaal beibehielt, der letzte Zeuge des berüchtigten Banketts.

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24Heures du 16 avril 2014

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles