Uri Schloss A Pro (Seedorf) (en français)

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Weitere Luftaufnahmen von A Pro

Nahe am Vierwaldstättersee bei Seedorf liegt das reizvolle Wasserschlösschen A Pro. Den Namen erhielt es von seinem Erbauer, Jakob a Pro, der aus einer reichen Familie aus Prato in der Leventina stammte. Sein Vater – Jakob I – war wegen seiner militärischen Verdienst in das Urner Landrecht aufgenommen worden. Sein Sohn Jakob II folgte ihm bald in seinen einflussreichen Ämtern. Er war um 1536 Landesseckelmeister in Uri, später Landammann und Vogt zu Baden. Am Hofe des französischen Königs wurde er 1544 gar geadelt und erhielt den Titel eines Kämmerers. Auch der deutsche Kaiser Karl V erteilte ihm einen Adelsbrief. Durch Söldnerwerbung in Italien reich geworden, strebte er nach einem repräsentativen Wohnsitz. Er erwarb sich ein Grundstück, an welches keine herrschaftlichen Rechte gebunden waren, und liess sich zwischen 1556 und 1558 ein Wasserschlösschen bei Seedorf erbauen, wie es damals in Frankreich und Deutschland in grösseren Dimensionen üblich war. Dieser Zeit entsprechend war es eher ein Wohn- als ein Wehrbau. Die früher im Burgenbau übliche Vereinigung von Festungs- und Wohnfunktionen in einem einzigen Baukörper wurde hier aufgegeben, indem der stattliche Wohnsitz von einem Festungsgürtel umgeben ist. Die noch vorhandenen Elemente der mittelalterlichen Wehrarchitektur – wie Zinnen, Ecktürme, Schiessscharten, Wassergraben mit Zugbrücke – diente der Repräsentation und wirken eher dekorativ. Vorbild zu dieser Anlage war nicht die trutzige Burg, sondern der befestigte Landsitz des reich gewordenen Bürgertums. Der Mauergürtel besteht aus einem gezinnten Mauerkranz mit Eckbastionen und besitzt als Öffnung ein Renaissance-Portal aus Quadersteinen. Der Wohnsitz ist ein zweigeschossiges, hohes Giebelhaus mit einem turmartigen Aufbau an der Südostecke. Innen befinden sich eine Wendeltreppe und eine später eingebaute winzige Kapelle, wohl der kleinste Kultraum der Schweiz. Mehrteilige spätgotische Fenster belichten die kunstvoll ausgestatteten Innenräume, in denen sich altes Täfer und Wandmalereien erhalten haben. Einen prunkvollen Turmofen ziert das Allianzwappen A Pro-Turmbrunnen, datiert 1562. das damals im Geiste der Renaissance aufgekommene Naturempfinden drückt sich in der Anlage eines Gartensaals (sala terrena) mit zwei Arkaden gegen Süden und je einer gegen Osten und Westen anlässlich einer Erweiterung des Herrenhauses aus.

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Nach dem Tode des Ritters Jakob a Pro übernahm 1562 dessen Sohn Peter das grosse Erbe. Humanistisch geschult und sich auf den Schlachtfeldern des Piemont auszeichnend, übernahm er mehrmals das Amt eines Landammanns sowie eines Tagsatzungsabgeordneten des Landes Uri und vertrat sein Land in verschiedenen diplomatischen Missionen. Er war mit Dorothea Zumbrunnen, der Tochter aus einem angesehenen Landammännergeschlecht, verheiratet.

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In 1880 von Bleuler

1578 entschloss sich Peter a Pro, einen grossen Teil seines Vermögens der Allgemeinheit nutzbar zu machen. Er stiftete das aprosche Fideikommiss, eine Armenstiftung, welcher das Schloss bis 1959 gehören sollte. Bereits in den Jahren 1891-1896 wurde das Schloss erstmals mit Bundeshilfe gründlich saniert und diente kurze Zeit als Pfarrhaus. 1959 erwarb der Kanton Uri vom aproschen Fideikommiss das Schloss, übergab es 1967 nach erfolgter Rennovation der Öffentlichkeit und verwendet es zu Repräsentationszwecken.

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Vor den Rennovationen.

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles