Luzern : Turm Seeburg

(photo Christoph Pfister)

Seeburg

(bei 1930)

Schon der Kronzeuge der alten Burgenkunde vom Jahre 1593, der Luzerner Stadtschreiber Renward Cysat, erkannte die Bedeutung dieses Burgturmes für die ganze Kette von Burgen zwischen Rothenburg, Luzern, Küssnacht und Hertenstein bis Weggis. Er bezeichnet diese Rund-Vesten als gegenseitig Wahr und Warnzeichen (mittelst Signalstation) besonders in dem 16 jährigen Krieg, den die drei Länder Uri, Schwyz und Unterwalden "von der Zyt, da sy anno 1315 den eidgenössischen Pundt angefangen, mit der Stadt Luzern gehalten."

Das zu Murbach gehörende Gut Seeburg mit dem "Thürmli" wurde zu Lehen gegeben. Nachdem Luzern mit den drei Waldstätten Frieden geschlossen, behielt diese Warte am See noch den Charakter als Feuerwacht-Turm bei im Sicht-Verkehr mit dem Stansstader Burgturm. Im 15. Jahrhundert wird er wohl darum der rote Turm genannt. 1577 baufällig, wird er vom privaten Besitzer wieder bewohnbar gemacht, bleibt aber (gleich dem zur Gilg'schen Turm bei der Peters kapelle) für Kriegszeiten im Reservat der Stadt.


1703 wird wieder teilweise abgetragen. 1847 verhindert die Regierung auf Einsprache des historischen Vereins der fünf Orte die gänzliche Zerstörung der Ruine.

Ein noch heute ansehnlicher Rest derselben lässt uns ahnen, wie idyllisch er sich auf dem Grünhügel am blauen Gestade ausgenommen hat.

Um 1870 herum zeichnete der heute berühmt gewordene Luzerner Landschaftsmaler Robert Zünd mit gewandtem Stift in lithographischer Tönung den malerischen Turm, den er noch "40 Fuss hoch und Fuss dick" sah, mit Spuren eines Grabens. Es wird vermutet, dass hier im Turm bei Luzern einer der uns am meisten bekannt gewordenen Minnesänger gewohnt hat, der durch die Manesse, Liederhandschrift in Bild und Schrift, verewigt worden: Herr Otto vom Turme (in Luzern von 1275-1320 nachgewiesen).

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