Jura : Schloss Raymontpierre (en français)

Raymontpierre

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Fotos aus www.provalterbi.ch

Schloss Raymontpierre bei Vermes

Auf dem Raimeuxberg, auf etwa 900 Meter Höhe, östlich von Moutier, steht das Schloss Raymontpierre im Angesicht des Jura, das sich bis Basel erstreckt. Obwohl seine Isolierung hier es vergleichbar macht mit dem Schloss Beroldingen, hat Raymontpierre nicht den geringsten mittelalterlichen Ursprung. Es wurde erst im 16. Jahrhundert errichtet.

Der Nachkomme eines alten delsberger Geschlechts, Georg Huge (gestorben in 1608), liess dieses herrschaftliche Haus bauen: er wollte sich der Verwaltung der Wälder und der umliegenden Weiden widmen, die er als Lehen vom Fürstbischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee erhielt und wünschte, sich dem Vergnügen der Jagd widmen zu können. Man muss daran erinnern, dass die Fürstbischöfe aus Basel, die seit der Reform in Exil in Porrentruy lebten, gezwungen waren, ihren Vasallen mit der Pflege um ihre politische und wirtschaftliche Kraft zu betrauen. Somit war der Herr von Raymontpierre beauftragt worden, den guten Verlauf des Baumfällens auf Mont-Raimeux zu gewährleisten, dessen Holz die Giessereien des Bischofs im Birsetal und Sornetal versorgte. In 1609, heiratete Anna Huge, Tochter des obengenannten Georg, Hans Jakob von Staal (1589-1657), ein Ereignis, das den Verkauf der Domäne an die solothurner Dynastie der von Staal ankündigte. Hans Jakob von Staal, zukünftiger Banneret und Schultheiss, der die bedeutendste Persönlichkeit von Raymontpierre bleiben wird, zog sich viele Feinde in seiner Geburtsstadt Solothurn heran, da er seine feindselige Haltung gegen Frankreich verteidigte, was erklärt, weshalb er sich gerne in seinem Juraschloss oder in Delsberg zurückzog. Der Fürstbischof sah das alles genau an: er meinte, in Raymontpierre einen vorgeschobenen Posten gefunden zu haben, der bereit war, sich den expansionistischen Projekten vom reformierten Bern zu stellen. In 1623 gelangte die Gesamtheit des Gebiets an Hans Jakob von Staal und seinem Bruder Justus. Der Name der von Staal blieb mit ihm verbunden bis 1809. Im Jahre 1944 schliesslich, nach mehreren Besitzeränderungen, wurde das Schloss von der Fabrik Dozière AG von Delsberg erworben, die es erneuerte.

Das Schloss setzt sich aus dem herrschaftlichen Haus, aus der Kapelle und aus den gemeinsamen Räumen innerhalb eines viereckigen Bereichs zusammen, der an den Ecken durch kleine Rundtürme verteidigt wurde. Durch seine Form verbindet sich Raymontpierre mit einer Gesamtheit mit den herrschaftlichen Häusern zeitgenössischer Konstruktion – wie das Schloss A Pro in Seedorf oder Greifenstein im Kanton Sankt Gallen zum Beispiel - bei dem der Verteidigungscharakter weniger Wert zukam als das Symbol der allgemeinen Bekanntheit und des hohen Rufs seines Inhabers. Die zwei Rundtürme, die an den Ecken der Mauer an Hofeseite stehen, sind ein Wiederaufbau auf alten Grundmauern, die ersichtlich wurden in 1941. Man gelangt ins Innere durch die Ringmauer im Süden durch ein gewölbtes Tor, das eingeprägt auf dem Schlüssel das Datum von 1596 trägt sowie die Wappen, die das Symbol des Steinmetzes einrahmen. Man erkennt beim ersten Blick die Kleeblätter und das Band der Familie Huge de Raymontpierre und auf dem anderen die Tanne der Familie Nagel. Ab dem Eingang bemerkt man links eine kleine durchbrochene Arkadenkonstruktion und rechts in der Ecke der Mauer die kleine zeitgenössische Kapelle mit ihrem Glockenturm mit konischem Dach, das aus diesem Jahrhundert stammt. Das Fenster zeigt noch eine gotische Bemauerung: der stilistische Anachronismus ist gängig in der Provinz. Es ist im Übrigen im gleichen Stil, in dem die verdoppelten Fenster sind, die Drillinge wie auch die die Rangfenster, die die südliche Seite des herrschaftlichen Hauses aufheitern. Zwischen zwei Fenstern des Stockwerkes steht ein skulptiertes Relief aus 1623 mit den Wappen der Raymontpierre und von Staal. Man kann dort die zwei in Latein verfassten Einschreibungen lesen:

 "Unser Schicksal ruht in Gotteshand", und auch "die Edelleute, Johann Jakob und Justus Staal, Brüder, Solothurner von Geburt an, wurden Erben und zum Teil die Erwerber von Raymontpierre".

Diese Plakette erinnert an die Übertragung der Herrschaft von Raymontpierre an die Familie von Staal. Ein Korridor geht vom Eingang im Süden weg und führt zur anderen Fassade, wo ein Treppenturm in Hufeisenform, zum Stockwerk führt. Beiderseits versorgt der Gang im Erdgeschoss die Küche und den Keller und im ersten Stockwerk die Zimmer und die Appartements, die unter anderen Zimmern den "Rittersaal" mit einem geschmückten Kamin aus 1595 und doppelten Wappen des Konstrukteurs und seiner Frau Aloysia Nagel enthalten.

Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles