Graubuenden :
Schloss Zizers Oben (en français)

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Im Gegenteil zum unteren Schloss, ist das obere Schloss (das die Zizer zum Rückzug hielten) unsichtbar wenn man mit den Augen das Zentrum des Dorfes durchsuchen würde. Die Überraschung ist daher umso grösser, wenn man zu einem ausgedehnten Eigentum mit Anhängen gelangt, mit ganz erstaunlichen Fassadenmalereien. Genauso wie das untere Schloss verstand es die französischen Einflüsse mit der traditionellen Architektur zu verbinden, so verband das obere Schloss hauptsächlich die Architektur der italienischen Paläste. Die italienische Tradition manifestiert sich durch ein quadratisches und massives Gebäude mit einem Walmdach, ein edles Stockwerk, wo sich die Pompsäle befanden und unter dem Dach ein Zwischenstock. Die Fassadenmalereien (18. Jahrhundert), versuchen das edle Stockwerk durch eine sehr kostbare Behandlung der Rahmen zu erhöhen.

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Der Bauherr des Schlosses war Simon von Salis (1646-1694) vom italienischen Zweig der aus Tirano stammenden von Salis. Sein Onkel, Marschall Johann Rudolf von Salis, war der Bauherr des unteren Schlosses. Simons Sohn, Rudolf Franziskus von Salis (1687-1738), aber auch sein Enkel Simon II (1736-1827), unterhielten enge Kontakte mit Italien, nicht nur Familienkontakte, sondern auch geschäftliche. Der Erste bekleidete das Amt als allgemeiner Kapitän von Valteline, und diente in den sizilianischen Reihen. Daher ist es begreiflich, dass der Hausmeister im 18. Jahrhundert Modernisierungsarbeiten unternehmen liess. Die Aussenseite des Landwohnsitzes erhielt eine Säulenordnung, von gemalten Architekturmitgliedern , im Sinne der sehr verbreiteten Fassadenmalereien in Norditalien. Während der Renaissance schmückte die ganze Schweiz ihre Fassaden mit Malereien, aber im barocken Zeitalter beschränkte sich diese Praxis mit Ausnahmen von den Territorien mit italienischen Einfluss, wie zum Beispiel im Tessin, und sporadischer in Graubünden. Eine falsche Blende aus Stein bedeckt das Gebäude: über diesem sieht man in Stile der Trompe l'oeil (Täuschung) gemalte Säulen (Al fresco) in klaren Tönen sowie ein Luxus von Verzierungen, die um die Fenster und von der Eingangstür gemalt wurden. Das Erdgeschoss wird von nicht weniger echten Säulen flankiert, die annehmen lassen, dass sie ein Kranzgesims zwischen dem edlen Stockwerk und dem Erdgeschoss unterstützen. Winkelketten kreisen das edle Stockwerk ein. Danach kommt ein Zwischenstock: nach den Geboten der italienischen dekorativen Architektur wird der flache Verlauf durch gemalte Motive auf Schildern zwischen den Fenstern hervorgehoben.

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Ein zentraler Korridor durchquert das Schloss. Es wird mit einer monumentalen Treppe verbunden, auch von einem Trompe-l'oeil geschmückt. Denn, auch wenn sich in dieser zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Frankreich schon weitgehend die Dienste von Fresken bediente, blieb das Trompe-l'oeil noch das bevorzugte dekorative Element der Italiener. Bereits um das Jahr 1680 errichtet, nahm das obere Schloss von Zizers diese architektonische Konzeption an. Die vorgetäuschte Architektur befreit den Raum, dort, wo die wirkliche Architektur an seine Grenzen gelangt, und so kann sie dadurch vom irdischen in die himmlischen Sphären vordringen, wo die himmlischen Vorstellungen herrschen. Die Wände werden mit bemalten Nischen geschmückt, in denen die Propheten zu wohnen schienen. Ein Balkon liegt am oberen Teil der Wände bevölkerten mit Musikern. Dem Sohn des Bauherrn, Rudolf Franziskus von Salis, entstammt die Idee, den berühmten "Saal" und die Bibliothek zu schmücken. Die kostbaren Stucks der Regentenschaft, mit denen er die zwei Zimmer schmückte, gehören stilistisch gesehen zu denen des Alten Gebäu von Chur. Das obere Schloss liegt momentan in privaten Händen.

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Bibliographie

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©Les châteaux suisses. Die Schweizer Schlösser. The Swiss Castles